Peter Isler - R I P

Nimzowitsch trauert um sein langjähriges Mitglied Peter Isler, der am 11. Oktober 2022 im Alter von 73 Jahren verstorben ist. Obwohl er in letzter Zeit kaum mehr am Klubleben teilnahm und nur noch selten eine Partie spielte, war Peter einer von uns. Es muss in den späten Siebziger Jahren gewesen sein, als er von der Schachkooperative zu uns kam. Oft war er damals im legendären Café Gloria an der Schoffelgasse anzutreffen, wo er eine Blitzpartie an die nächste reihte. Dann zog er mit uns weiter in die Züri-Bar, ins Kontiki und, zu später Stunde, ins Splendid. Er war ein ruhiger Zeitgenosse, aber auch einer, der alles hinterfragte und sich oft in seinen Gedanken verstrickte. 1982 unternahmen wir eine fast zweimonatige Reise nach Spanien und Marokko. In einem klapprigen Deux Chevaux tuckerten wir durch die Gegend, schliefen in den billigsten Absteigen und liessen der Zeit ihren Lauf. Wenn wir in Tanger oder Marrakesch einen Teesalon betraten und unser Schachbrett aufstellten, brachten uns die anderen Gäste, die uns argwöhnisch beäugten, plötzlich sehr viel Respekt und Wohlwollen entgegen. Aber die Schwermut blieb.

Peter hatte es nicht leicht im Leben. Er war immer ein Zweifler und verzweifelte oft auch an sich selbst. Sein grosses Glück war seine Frau Portia, mit der er schöne und intensive Jahre verbrachte, bis sie vor acht Jahren bei einem sinnlosen Autounfall ums Leben kam. Peter und Portia waren eben von einer Reise zurückgekehrt und nahmen ein Taxi, das sie vom Flughafen in ihre Wohnung an der Gladbachstrasse bringen sollte. Als der Fahrer bemerkte, dass Portia noch nicht angeschnallt war, drehte er sich zu ihr um, wollte ihr behilflich sein – und fuhr in vollem Tempo auf eine stehende Kolonne auf. Auch Peter wurde dabei mittelschwer verletzt, der seelische Schmerz aber war weit grösser.

 Von diesem Schicksalsschlag hat sich Peter nie mehr richtig erholt. Man sah ihm an, dass es ihm nicht gut ging, wenn er doch wieder einmal auftauchte, und dann zog er sich wieder zurück und blieb weg. Daran wird sich leider nichts mehr ändern. Rest in Peace, alter Freund!

Martin Stehli

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